Assistive Technologien als Lösung gegen den Fachkräftemangel
SozialstiftungNRW fördert innovatives Modellprojekt zum Einsatz von technischen Assistenzlösungen um Teilhabemöglichkeiten zu erweitern
Die SozialstiftungNRW startete im Herbst ein neues Modellprojekt zur Förderung assistiver Technologien im Bereich Wohnen für Menschen mit Behinderungen in der Eingliederungshilfe. Das richtungsweisende Vorhaben, das an zehn Standorten in ganz Nordrhein-Westfalen umgesetzt wird, soll den Einsatz digitaler und technischer Hilfsmittel zur Unterstützung eines selbstbestimmten Wohnens und zur Teilhabe von Menschen mit Behinderungen erproben und weiterentwickeln. Der Stiftungsratsvorsitzende der SozialstiftungNRW, Marco Schmitz, MdL, übergab einem der zehn Standorte, dem Caritasverband für den Kreis Coesfeld e. V. in Nordkirchen, am Mittwoch den Förderbescheid über 175.000 Euro.
Lüdinghausen/Nordkirchen. Im Rahmen des Teilprojektes zum Verbundvorhaben soll neue assistive Technik in dem neu errichteten Caritas Wohnhaus in Nordkirchen für Menschen mit Beeinträchtigungen getestet und implementiert werden. Dabei stehen neben den Bewohnenden in der Wohneinrichtung auch die eingesetzten Fachkräfte im Mittelpunkt.
Assistive Technik verstärkt die Unabhängigkeit der Bewohnenden und unterstützt die Fachkräfte
In dem Caritas Wohnhaus gibt es einen Bedarf die assistiven Technologien gezielt und flexibel einzusetzen, um sowohl die Selbstständigkeit der Bewohnenden als auch die pflegerische Unterstützung optimal zu fördern.
Im Rahmen des Modellprojektes sollen Systeme in den unterschiedlichsten Bereichen erprobt werden. Dazu gehören beispielsweise
Die erfolgreiche Umsetzung des Projektes wird durch die aktive Beteiligung der Bewohnenden sowie der Mitarbeitenden in der Wohneinrichtung bei der Auswahl und Anpassung der Technologien an die individuellen Bedürfnisse unterstützt.
„Mit dem Verbundprojekt setzen wir neue Maßstäbe in der Eingliederungshilfe und wollen mit dem Teilprojekt zeigen, wie der Einsatz von Assistiver Technik einen wertvollen Beitrag zur Teilhabe von Menschen mit einer Beeinträchtigung erbringen kann. Gleichzeitig soll das Fachpersonal in den Einrichtungen entlastet werden“ erklärte Marco Schmitz anlässlich der Übergabe des Förderbescheids in Lüdinghausen.
Herr Christian Germing, Vorstand des Caritasverbandes für den Kreis Coesfeld e.V., bedankte sich für die Unterstützung: „Wir freuen uns sehr, dass die Sozialstiftung NRW den Caritasverband für den Kreis Coesfeld e.V. als landesweit einen von zehn Organisationen für die Teilnahme an dem Modellprojekt ausgewählt hat. Die Förderung der Stiftung ermöglicht es uns, die Ideen zum Einsatz von assistiven Techniken zu erproben.“
Herr André Bußkamp, Ressortleiter Beratung & Wohnen des Caritasverbandes für den Kreis Coesfeld e.V.
bemerkte: „Dieses Modellprojekt ist ein großer Schritt hin zu mehr Selbstbestimmung bei unseren Bewohnern. Assistive Technologien können das Leben vieler Menschen spürbar verbessern – und genau darum geht es. Mir ist wichtig, dass wir nicht nur innovative Technik entwickeln, sondern sie auch alltagstauglich zu machen. Neben unseren Bewohnern sollen auch die Mitarbeiter im Arbeitsalltag hiervon spürbar profitieren. Neues auszuprobieren, soll auch Spaß machen. Ich freue mich darauf, diesen Weg mitzugestalten!“
Insgesamt 2,5 Millionen Euro für das Verbundvorhaben
Die SozialstiftungNRW stellt für das Verbundvorhaben eine Fördersumme von insgesamt 2,5 Millionen Euro bereit. Diese Mittel werden genutzt, um die technische Ausstattung der Standorte zu finanzieren, Schulungen für Fachkräfte anzubieten sowie die wissenschaftliche Evaluation des Projekts sicherzustellen. Das Modellprojekt ist auf eine Laufzeit von drei Jahren angelegt und soll nachhaltige Impulse für die Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe in Nordrhein-Westfalen setzen.
„Wir sehen in diesem Modellprojekt die Chance, einen wichtigen Beitrag zur digitalen Inklusion zu leisten. Es geht darum, wie assistive Technologien sinnvoll eingesetzt werden können, um Menschen mit Behinderungen eine bessere Lebensqualität und mehr Selbständigkeit zu ermöglichen und gleichzeitig die
Belastung für das Fachpersonal in den Einrichtungen zu verringern“, erklärt Marco Schmitz.
Zu den jeweiligen Projektstandorten werden einzelne Pressemitteilungen mit den jeweiligen Projektschwerpunkten veröffentlicht.“
Die SozialstiftungNRW:
Die SozialstiftungNRW – mit gesetzlichem Namen Stiftung Wohlfahrtspflege NRW – ist eine Stiftung öffentlichen Rechts des Landes Nordrhein-Westfalen. 1974 als Sozialstiftung gegründet, erhält sie jährlich 24,5 Millionen Euro aus den Erlösen der Spielbanken in Nordrhein-Westfalen sowie rund 1,1 Millionen Euro aus den Lotterie- und Wetteinnahmen.. Damit finanziert sie soziale Projekte der gemeinnützigen Träger der freien Wohlfahrtspflege und ermöglicht die Umsetzung innovativer Ideen. Bis heute hat sie rund 8.700 Vorhaben mit einer Fördersumme von einer Milliarde Euro unterstützt. Über die Auswahl der Projekte entscheidet der zehnköpfige Stiftungsrat. Er besteht zur Hälfte aus Parlamentariern, die vom NRW-Landtag entsandt werden. Jeweils zwei Mitglieder stellen die Spitzenverbände in der Arbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrtspflege NRW sowie die zuständigen Landesministerien.